Streuobstwiesen haben wir einige in der Pflege. Damit möchten wir zum Erhalt des Lebensraumes und des Kulturgutes beitragen. Seit Ende 2019 haben wir ein weiteres Stück Land von der Stadt Bad Homburg in Pflege. Hier wurde bereits durch die Stadt eine Initiale Bepflanzung vorgenommen. Jetzt soll dieses Grundstück zusammen mit angrenzen Grundstücken ein Musterprojekt der Streuobstwiesenpflege werden.
Bisher standen hier auf einem Flurstück 4 Baumreihen an Streuobst. Alle Bäume sind an Privatpersonen vergeben, die sich um Schnitt und Pflege kümmern. Im Herbst 2019 kam ein angrenzendes Grundstück mit 2 Baumreihen dazu. Hier wurden von der Stadt Bad Homburg verschiedene Sorten von Stein- und Kernobst gepflanzt.
Hochstämmige Apfelbäume | ||
Baumanns Renette | Bitterfelder | Brauner Mataapfel |
Geheimrat Oldenburg | Goldparmäne | Kaiser Wilhelm |
Kardinal Bea | Rheinischer Bohnapfel | Roter Trierer |
Schafsnase | Schöner von Nordhausen | Zabergäu Renette |
Hochstämmige Birnenbäume | ||
Gellerts Butterbirne | Gute Luise | Williams Christ |
Hochstämmiges Steinobst | ||
Graf Althans Reneklode | Hanita Zwetschge | Mirabelle von Nancy |
In den ersten 5-8 Jahren erfolgt der Erziehungsschnitt bis die Krone fertig aufgebaut ist. Um eine fachmännische Pflege der Bäume in allen Streuobstgebieten der Stadt über die Jahre sicher zu stellen und damit die Streuobstwiese als solche auch zu erhalten, werden für interessierte Bürger von der Stadt Bad Homburg regelmäßig Baumschnittkurse angeboten.
Bei der Arbeit, die man in die Pflege der Streuobstwiesen investiert möchte man natürlich auch die Früchte seiner Arbeit ernten. Das Obst kann beispielsweise in der Lohnkelterei des Vereins zu Saft gepresst werden. Dieser Saft kann, durch Sterilisation in der Vereinseigenen Anlage zu Apfelsaft oder in Eigenregie zu Apfelwein weiterverarbeitet werden. Auch besteht die Möglichkeit das Obst ein zu maischen um es in einem geeigneten Behälter zu vergären und dann daraus in einer Brennerei einen Obstbrand zu erstellen. Tipps für diese Weiterverarbeitung können Sie von uns erhalten.
Neben Wildblumen und Hecken am Rand der Streuobstwiese sind und werden hier auch Nistkästen für Vögel platziert. Auch ein wenig Totholz ist gut, um Insekten interessanten Lebensraum zu bieten. Die Hecke dient außerdem dem Schutz der Streuobstwiese vor Mensch und Tier, meist Hund.
Was vielen gar nicht bewusst ist: die Streuobstwiese ist nur dann als Lebensraum sinnvoll, wenn sie ruhig gelegen ist. Aus diesem Grund wird der Baumschnitt im Winterhalbjahr durchgeführt und wenn möglich nur einmal im Spätsommer gemäht. In der restlichen Zeit gehört die Wiese mit allem was sich darauf befindet den Insekten und Tieren.
Im Rahmen des Projektes ist zudem das Aufstellen eines Insektenhotels vorgesehen. Auch eine Info-Tafel ist geplant. Das Biotop Streuobstwiese ist facettenreich und genau darauf möchten wir aufmerksam machen.
Ein Highlight soll der Lebensraum für Eidechsen und Erdnister werden. Auf rund 18 Quadratmetern soll ein Hügel aus Steinen in Südausrichtung entstehen, der eine Oberfläche aus Sand und Lehm aufweist. Die Oberfläche wird mit Steinen und Totholz versehen. Zum Weg hin wird eine Trockenmauer den Hügel begrenzen und festigen. Das sind optimale Bedingungen für die heimische Zauneidechse, aber auch für diverse Wildbienen, Hummelarten Insekten und Kleintiere.
Es gibt viel zu tun: Schautafeln gestalten und aufbauen, Bänke aufbauen, das Insektenhotel stellen und mit "Leben" füllen. Und nicht zuletzt muss viel Sand und Stein bewegt werden. Möchten Sie sich hier einbringen? Wir sind sehr dankbar für jede Hilfe.